Immer mehr gefälschte Wohnungen bei Immobilienanzeigen
In den letzten Wochen konnten wir in Niedersachsen vermehrt Anzeigen von Personen feststellen, die auf Betrüger hereingefallen sind, die Wohnungen in Immobilienbörsen zum Verkauf angeboten haben. Diese Wohnungsinserate stellten sich später als gefälscht heraus, nachdem die Kaufinteressenten bereits Geld an die Täter als Vorschuss überwiesen hatten.
Diese Masche ist nicht neu, doch leider immer wieder tagtäglich im Umlauf. Echte Verkaufs- oder Vermietanzeigen in Immobilienportalen im Netz werden hierbei durch die Täter kopiert und als neue Anzeige eingestellt. Dafür richten sich die Täter ein nahezu anonymes Profil in den Portalen ein und warten auf Interessenten. Die Immobilien sind deutlich günstiger und locken somit die potentiellen Kunden. Diese reagieren auf die Anzeige und schreiben somit die Täter an. Diese reagieren promt und schicken den Anfragenden auch eine Mail mit ungefähr folgendem Inhalt (stark gekürzte und ins deutsche übersetzte Fassung):
„Hallo, vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Wohnung…Leider befinde ich mich durch einen Jobwechsel derzeit nicht in Deutschland…Wenn Sie an der Wohnung interessiert sind, kann ich Ihnen einen Schlüssel zusenden. Jedoch bräuchte ich auch eine Sicherheit Ihrerseits. Überweisen Sie mir auf ein Treuhandkonto 500 Euro. Sie bekommen dann den Schlüssel zugeschickt und können sich die Wohnung in Ruhe anschauen. Wenn Ihnenn die Wohnung nicht zusagt, schicken Sie mir den Schlüssel zurück und Sie bekommen die 500 Euro wieder“.
Hier kann z.B. ein Treuhandkonto oder Finanzagent als Überweisungsziel dienen oder auch der Zahlungsdienst Western Union. Die Täter verschicken natürlich keinen Schlüssel, da es die Wohnung so ja nicht gibt. Stattdessen wird das Geld genommen und mehr nicht.
Fakeanzeigen selber sind nicht immer leicht zu erkennen. Hier sollte man genau den Inserenten betrachten. Wie lange ist dieser schon online. Wie wird kommuniziert? Man sollte z.B. Google Maps und Streetview einsetzen, um zu schauen, ob es die Wohnung/Adresse gibt. Man kann über die Google Bildersuche auch direkt nach Bildern suchen. Google schaut, ob das verwendete Bild irgendwo anders (z.B. bei der echten Wohnungsanzeige) im Netz gefunden wurde. Auch eine Telefonbuchsuche kann manchmal helfen. Besonders wenn der Mailverkehr im weiteren Verlauf wie oben abläuft, sollte man die Finger von der Wohnung lassen. Die Täter schreiben einen gern auf englisch an oder nutzen ein Übersetzungsprogramm.
Wer auf die Täter hereingefallen ist, sollte umgehend Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten. Wer der Meinung ist, eine gefälschte Wohnungsanzeige gefunden zu haben, sollte dies an den jeweiligen Portalbetreiber melden.
Hier bieten wir Ihnen diese und weitere Tipps auch noch an. So gibt es auch gefälschte Ferienwohnungen!