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Kleinanzeigenbetrug mit Abfrage von Kreditkartendaten und Geldbotendiensten

HINWEIS: Dieser Artikel wurde vor über einem Jahr veröffentlicht. Daher kann es sein, dass Links und Bildbeispiele teilweise nicht mehr aktuell sind bzw. von uns oder dem Anbieter entfernt wurden. Aktuelle Updates werden hier mit Datum kenntlich gemacht.

Kleinanzeigenverkäufe scheinen derzeit zu boomen. Entsprechend viele Meldungen bekommen wir auch zu den verschiedenen Betrugsdelikten.

Die bisher bei uns genannten Varianten sind weiterhin gültig und werden von den Tätern immer noch ausgenutzt.
Eine Übersicht dazu haben wir am Ende dieses Beitrages zusammengestellt.

Relativ neu und aktuell vermehrt werden nachfolgende zwei Maschen von den Tätern verwendet:

Verkäufer müssen nach Zahlungsproblemen über eine gefälschte Webseite Kreditkartendaten erneut eingeben

Ein seriöser Verkäufer stellt einen Artikel zum Verkauf online. Daraufhin meldet sich der Täter und gibt sich als potentieller Käufer aus. Man möchte den Artikel erwerben. Kurz darauf schreibt der angebliche Käufer jedoch, dass dieser nicht bezahlen könne, da der Bezahlvorgang nicht durchgeführt werden konnte. Im Anschluss bekommt der Verkäufer eine Nachricht, die den Anschein erwecken soll, vom Kleinanzeigenportal direkt zu stammen. Darin wird behauptet, man müsse einen eingefügten Link öffnen, um das Bezahlproblem zu lösen. Auf der dann sich öffnenden Webseite wird man zur Eingabe der Kreditkartendaten und der zugehörigen Kontrollziffer (von der Kartenrückseite) aufgefordert. Begleitet wird dieses sogar von einem Livechat, der offensichtlich versucht, vom verwirrenden Verlauf der Eingabe und daraus resultierenden Zahlungen, abzulenken. Sogar mehrere angebliche Fehlversuche wurden im Livechat erklärt und es wurde zu einer Neueingabe aufgefordert. Alles erweckt den Anschein, vom echten Kleinanzeigenportal und dem zugehörigen Bezahldienst zu stammen. Personen, die dieser Aufforderung nachgekommen sind, mussten kurz darauf feststellen, dass dadurch Käufe in Fremdwährung (US Dollar und Weißrussische Rubel) veranlasst wurden. Sogar die echten Bestätigungen der Bank, die den Kunden auffordern, die Zahlung zu verifizieren, werden im Livechat durch die Täter zunächst plausibel erklärt, so dass das potentielle Opfer den Betrug erst nicht bemerkt.

Wer auf diese Masche hereingefallen ist sollte unverzüglich Kontakt zu seinem Kreditinstitut aufnehmen und versuchen, die Zahlungen zu stoppen. Ggf. sollte die Karte gesperrt werden. Wurden zudem Zugangsdaten (z.B. zum Kleinanzeigenportal) eingegeben, sollten diese auch schnell geändert werden. Ggf. sollte hier auch der Support des Kleinanzeigenportals kontaktiert werden.
Erstatten Sie im Anschluss Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.

Auszüge aus dem Schriftverkehr mit Tätern und angeblichen Ebay-Kleinanzeigen-Support:

Täter beschreibt, wie die Bezahlung ablaufen soll
Täter beschreibt vorab, wie die Bezahlung ablaufen soll
gefälschte ebay-Kleinanzeigen Mail mit Phishinglink
Gefälschte Beschreibung des Bezahlweges

 

Gefälschter Ebay Support
Gefälschter Ebay Support

 

Verkauf mit Bezahlung per Geldbotendienst

In den vergangenen Tagen erhielten wir Meldungen über eine veränderte Masche aus dem Kleinanzeigenbereich. Hier wird dem Verkäufer durch den angeblichen Käufer gesagt, man schicke einen Kurierdienst (FedEx, UPS usw.) mit dem Geldbetrag an die Adresse des Verkäufers. Dieser könne das Geld dann prüfen und dem Kurierdienst die Ware im Anschluss mitgeben. Jedoch melden sich vorab die Täter und geben sich nun mittels gefälschter Mail als dieser Kurierdienst aus. Angeblich müsse für diese Sonderleistung eine Gebühr vom Verkäufer vorab kassiert werden (z.B. in Form von Guthabenkarten-Codes). Der angeblich Käufer gibt an, dass er den nötigen Differenzbetrag für diese Gebühr (z.B. Versicherung) natürlich auch in der Geldlieferung hinzugefügt hat, so dass der Verkäufer keinen finanziellen Verlust hätte. Dies ist natürlich Fake. Es wird keine Geldlieferung geben. Die Täter haben es lediglich auf die Übermittlung des Codes der Guthabenkarte abgesehen. Wird diese mitgeteilt, wird der Betrag (z.B. 50 Euro) von den Tätern eingelöst.

Wer auf diese Masche hereingefallen ist sollte unverzüglich Kontakt zum Support des Guthabenkarten-Anbieters aufnehmen und versuchen, das Guthaben zu retten.
Erstatten Sie im Anschluss Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.

 

Chatverlauf zwischen Täter und Verkäufer
Chatverlauf zwischen Täter und Verkäufer
Chatverlauf zwischen Täter und Verkäufer
Chatverlauf zwischen Täter und Verkäufer

 

Generelle Hinweise zu Betrug und Tipps, wie man sich schützen kann, finden Sie hier bei uns.
In dem Themenfeld beschreiben wir auch die typische Masche „Dreiecksbetrug„.

Zudem weiterhin gültige Warnmeldungen zu folgenden Maschen über Kleinanzeigen-/Immobilienportale:

Betrügerische Kleinanzeigenkäufer fälschen Mails von Bank, Logistikunternehmen und Polizei
Kleinanzeigenverkäufer aufgepasst – Betrüger wollen Bestellung als Geschenk plus Guthabenkarte
Betrug bei Wohnungssuche – Vorsicht vor falschen Vermietern
Neues Jahr – Neues Pech? Betrug durch angebliche Käufer bei Kleinanzeigen geht weiter
Wohnungssuchende aufgepasst! Gefälschte Airbnb-Angebotsseiten im Umlauf
Kleinanzeigenverkäufer aufgepasst. Vorsicht vor angeblichen Paypal-Zahlungen

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